Dass der Knirps im Sommer in die Schule kommt ist ja nun kein Geheimnis. Ich stand also auch dieses Jahr wieder vor der Frage “Welcher Schulranzen darfs denn sein?”. Wer die Wahl hat, hat die Qual.
Beim Fräulein lief das alles recht unkompliziert. Wir waren nur mal so zum Gucken in der Stadt, fanden ein Modell das passte perfekt, Fräulein hat sich in das Motiv verliebt und Mama stellt fest: Oh!! Im Sonderangebot! Also das Kind, samt Ranzen auf dem Rücken zur Kasse geschleppt und bezahlt. Fertig.
Und das wo ich zuvor nächtelang im Internet recherchiert hatte, mir Tests durchgelesen habe, Videos geschaut hab und mich halb wahnsinnig gemacht habe. Schon da war mir der Ergobag ein Begriff. Die Kinder besitzen auch je einen Ergolino – aber dann auch als Schulranzen? Ich war mir so unsicher. Es gab ja noch keine Erfahrungen, wie er sich die Grundschulzeit über hält. In den gängigen Läden gab es ihn hier damals auch nicht, sodass ich ihn mir nicht mal vor Ort ansehen konnte. Und da er noch so neu war, war mir klar, dass er sicher noch ein paar “Kinderkrankheiten” hat, die erst mit der Zeit erkannt und verbessert werden würden. Also hatte ich ihn nach langem inneren Kampf erstmal abgeschrieben.
Im Januar war ich dann mit dem Knirps mal in der Stadt. Ranzen anprobieren. Denn wir hatten ja schon das Internet umgegraben, ein Modell gefunden, dass uns beiden gefallen hat. Wir wollten nur mal schauen, wie der so in natura ist und ob er auch passt.
Fakt ist: So ein Ranzen muss (!) vier Jahre halten – ja, das erwarte ich einfach. Ich kaufe weder im zweiten, dritten noch vierten Schuljahr einen neuen. Er wird tagtäglich geschleppt, muss gut sitzen, die Hefte dürfen nicht zerknicken, separates Fach für Trinkflasche und so weiter und so fort… was man eben halt von so einem Ranzen erwartet.
Im Geschäft hing dann neben unserem Wunschmodell eine ganze Reihe Ergobags. Ui! Mal angeguckt, vorsichtig drum rumgeschlichen. Jaaa… ganz nett. Der Knirps wollte aber nur den ausgesuchten anprobieren. Im gewünschten Motiv war er natürlich nicht da. Ranzen passte – sind wir also wieder gegangen. Ich immer noch mit einem leicht schielenden Blick in Richtung Ergobag. Höhö. Mit dem Sohnemann vereinbarte ich, dass er den Ranzen dann zum Geburtstag bekommen wird. Alles klar Mama, so machen wirs.
Jaja. Pustekuchen! Denn ihr wisst ja: meistens kommt es anders… Ein paar Wochen später bekamen wir die Möglichkeit einen Ergobag ausgiebig zu testen. War das ein Zeichen? Der Knirps war erstmal skeptisch. “Aber den Fledermaus Ranzen krieg ich trotzdem, oder?” – Ja, klar… wir gucken uns den Ergobag aber mal an und probieren ihn aus. Als der Ergobag dann kam – ich weiß gar nicht, wer faszinierter war. Der Knirps oder ich? Egal – denn wir machten uns nun erstmal auf Entdeckungstour.
Für den Ergobag braucht man anfangs erstmal eine Anleitung wofür denn nun welcher Reißverschluss, welches Fach, welche Schnalle und und und ist. So kam es mir jedenfalls vor. Ich suchte also erstmal nach einem Grundriss, Lageplan, Landkarte oder dergleichen – nichts vorhanden. Ohweia. Das kann ja lustig werden. Quark! Eigentlich ganz einfach, und wenn man sich das ganze Ding dann auch mal genauer anschaut, erklärt sich das meiste eigentlich von selbst.
Die Kletties haben es dem Sohn angetan. Es wurde erstmal alles durcheinander kreuz und quer von links nach rechts und oben nach unten getauscht. Die sind wirklich toll! Wahrscheinlich macht es Sinn, da ein paar zum Wechseln zu haben – tolle Geschenkidee zur Einschulung, Geburtstag, Weihnachten etc. je nachdem wann und wie sich die Interessen ändern. Man kann die übrigens auch individuell gestalten. Und eben weil es die Kletties gibt, ist das Grundmuster des Ergobags relativ “schlicht” gehalten. Zumindest ohne irgendwelche Motive, die spätestens nach 3 Jahren voll uncool sind. Ich weiß nämlich noch genau, wie ich gehofft habe, dass sich das Fräulein einen Ranzen aussucht der nicht rosa, lila oder pink ist. Und einen auf dem keine Prinzessin, Einhörner und Herzchen sind. Ausgesucht hat sie dann letztendlich einen in türkis mit Orcas. Da fiel mir ja direkt ein halbes Gebirge vom Herzen.
Ein paar Tage später sind wir dann das erste Mal mit dem Ergobag losgezogen. Vollgepackt mit den Sachen, die Erstklässler so mit sich rumtragen. Dazu habe ich einfach den Inhalt des Schulranzens vom Fräulein in den Ergobag gepackt. Dazu dann noch Brotdose und eine gefüllte Trinkflasche und schon konnte es losgehen.
Da der Knirps das mit dem Kordel zuziehen bereits vom Ergolino kennt, ist das überhaupt kein Problem. Er hat auch schnell gemerkt, dass wenn es ordentlich zugezogen ist, die Bücher nicht mehr umher wackeln. Super!
Gurte anlegen war auch gar kein Problem – ich hoffe nur, das geht ihm in Fleisch und Blut über, aber das bleibt abzuwarten und wird nur die Zeit zeigen.
Auch draußen hat der Ergobag überzeugt. Der Knirps ist mit vollgepacktem Ranzen gerannt, geklettert, gesprungen und eben auch seinen Schulweg gegangen – das Teil sitzt wirklich 1a.
Beim Hinstellen und auch beim aufmachen kippt er nicht – absolut standfest. So muss das!
Einzig das Fach für Brotdose und Trinkflasche würde ich mir etwas größer wünschen. Oder aber eine separate große Seitentasche für eine größere Trinkflasche. Vorne passt “nur” eine 500ml Flasche rein. In der Regel reicht das für Grundschüler. Aber gerade im Sommer gebe ich gerne mal mehr zu trinken mit, da meine Kinder oft erst gegen 16:30 nach Hause kommen. Man könnte die Flasche zwar ins Hauptfach stecken – das das will ich wiederum auch nicht. Denn man weiß ja, wie schnell so ein Ding auslaufen kann – und nasse Bücher will niemand. Aber was ich trotzdem toll finde, ist diese Schlaufe, in die man die Trinkflasche stecken kann – ein Umkippen ist somit quasi ausgeschlossen.
Der Ergobag wird übrigens nachhaltig hergestellt: zu 100% aus recycelten PET Flaschen. Das finden der Knirps und ich absolut TOP.
Der Clou natürlich: Der Ergobag kann mitwachsen! Jawohl! Wächst das Kind, kann man das Gurtsystem einfach in der Höhe verstellen, in dem man das Rückenpolster runterklappt. Gar nicht kompliziert und selbsterklärend. So hält er auch bei großen Kindern die gesamte Grundschulzeit und passt gleichzeitig auch den Kleinsten perfekt auf den Rücken.
Wer jetzt übrigens denkt, dass der Ergobag für lange Schulwege nicht genügend Leuchtfläche hat, dem sei gesagt, dass man die separat erhalten kann. Die Leuchtflächen können dann ganz einfach per Reißverschluss angebracht werden. Wir brauchen sowas hier nicht, da der Knirps einen Schulweg von ca. 300m hat, dabei keine Hauptstraßen oder ähnliches überquert und im Winter eine Jacke trägt, die reflektiert und ggf. noch eine Warnweste.
Der Sportrucksack sei auch noch kurz erwähnt: viel Platz! Hätte ich nicht gedacht. Und außerdem ein Nassfach! Wem der Sportrucksack immer noch zu klein ist, der kann auch separat eine große Sporttasche im passenden Design kaufen.
Zusammengefasst
Positiv: ergonomisch, mitwachsend, nachhaltig, durchdacht, individuelles Design, erfüllt nahezu alle Kriterien, die ich mir als Mutter Wünsche.
Negativ: Einzig das Fach für Trinkflasche und Brotdose könnte etwas größer sein, aber das lässt sich verschmerzen, denn hier geht es wirklich nur um wenige Zentimeter.
Unser Fazit: Allen zweifelnden und skeptischen Eltern kann ich nur raten sich den Ergobag wirklich im Laden anzusehen und mal auszuprobieren. Ein tolles Teil, das ich nur empfehlen kann. Traut euch! Der Ergobag ist sein Geld wirklich wert.
Der Knirps will den Fledermaus-Ranzen übrigens nicht mehr, sondern freut sich auf die Einschulung mit seinem Ergobag.
Gefällt mir:
Gefällt mir Lade...
Read More