Wie ich meine Kinder spielerisch auf die Schule vorbereitete (Materialien für Vorschulkinder)

In nicht einmal drei Wochen ist auch der Knirps ein Schulkind. Da der Kindergarten ja nun Ferien hat, ist er ja nicht einmal mehr ein Kindergartenkind. Irgendwas dazwischen also momentan.
Der Knirps bedankte sich heute schriftlich beim Opa für ein Spiel, das dieser den Kindern geschickt hatte. Er schrieb via  WhatsApp “Hallo Opa. Danke für das tole spil. Knirps” Hat er ganz alleine so verfasst. Ich habe lediglich mal Buchstaben gezeigt, wenn er sie nicht fand. Ich sagte einmal “Und jetzt kommt Spiel!” – “Ja, aber das schreibt man nicht mit SCH sondern mit SSSSSS und danach ein P”. Ich saß da mit einem ganz großen WTF?? im Kopf. Wer hat dem Kind das gesagt? Ich jedenfalls nicht.

Seit ungefähr drei Jahren muss ich hier immer öfter Vorschulmaterialien ranschaffen. Erst fürs Fräulein, dann für den Knirps. Wir haben so ziemlich alles durch, was der Markt so her gibt. Ich muss dazu sagen, dass meine Kinder sich recht früh für Buchstaben und Zahlen interessiert haben. Ich habe dies nie gebremst, sondern stetig unterstützt. Nie gefordert sondern immer nur gefördert. Alle Materialien waren hier immer frei zugänglich. Mal wurde wochenlang nichts gemacht, dann wurde täglich stundenlang dran gearbeitet.

Buchstaben spielerisch in den Alltag einbinden

Wichtig war mir hier, dass wir die Buchstaben immer in Lautsprache nennen. Also das B nicht als BEEEE sprechen, sondern als B. Das habe ich von Anfang an so gemacht.
Diese Spiele haben wir immer mal wieder ab einem Alter von 3 gespielt.
Silben klatschen – Ganz einfach, spielerisch mit Reimen. Macht großen Spaß und gibt auch Gefühl für Rhythmus.
Anlaut Wettsuchen – Wieviele Wörter kennst du, die mit A anfangen? Wie viele, die mit D anfangen?
Buchstaben Suche – Draußen, unterwegs, im Auto, überall spielbar. Wo siehst du den Buchstaben S?
Tier Alphabet – Ameise, Bär, Chamäleon, Dachs, Eule, Fuch, Gans… usw.

Zahlen in den Alltag einbinden

Das ist eigentlich noch viel einfacher. Wir haben einfach immer wieder alles gezählt. Treppenstufen, Straßenlaternen, Bücher, Kastanien, Steine und und und. Gerade mit Kastanien kann man jetzt im Herbst super einfache Rechenaufgaben lösen.

Die tollsten Ideen findet man übrigens auf Pinterest. So wunderbare DIY Ideen. Wirklich inspirierend und vielleicht ist da für euch ja genau das richtige dabei?

Neben diesen ganzen Spielen hatten wir natürlich auch diverse Bücher und Hefte. Hier mal eine Übersicht, welche Hefte uns besonders gut gefallen haben

Lernraupe – auch schon für ganz Kleine, die sich für das Lernen Interessieren
Vorschulblöcke von Duden – nett für zwischendurch, Standardübungen
Fit für die Schule – umfangreich und ansprechend
Der kleine Tobi – passend zu der Schulbuchreihe in unserer Grundschule
Mathe Stars – gibt es erst für die Grundschule, für fitte Kinder aber schon im Vorschulalter geeignet. Besonders schön sind die Sterne als Belohnung, die ein Sternbild ergeben.
Daneben hatten wir auch immer mal wieder einige Sachen aus Discounter Angeboten.

Material als Download

Mompitz – tolle farbenfrohe Arbeitsblätter
abcund123 – eigentlich für Dyskalkulie und Legasthenie, aber die Materialien sind toll und kindgerecht und durchaus auch für Vorschüler geeignet
Montessori Shop – Die Arbeitsblätter brachte der Knirps auch aus dem Kindergarten mit

Dazu war und ist der mini LÜK Kasten unser ständiger Begleiter. Angefangen haben wir im Alter von 2 Jahren mit Bambino LÜK. Das Fräulein stieg dann mit 4,5 auf den mini LÜK um.

Und sonst so?

Spielen, spielen, spielen! Des Knirps liebste Spiel im letzten Jahr war Monopoly junior, er liebte es mit Geld zu rechnen. Mittlerweile sind wir dabei auf das große Monopoly umzusteigen. Wir spielen Sachen wie Rummy, Phase 10, Schach, Mühle, Dame, SkipBo, Carcassonne, Ubongo, Würfel Ligretto und viele andere Spiele, bei denen man ein bisschen denken muss oder bei denen Zahlen eine große Rolle spielen.

Insbesondere beim Fräulein stand ich oft vor dem Konflikt, ob ich ihren Wissensdurst nun stillen soll und sie sich dann womöglich in der Schule langweilt, oder ob ich sie sanft in eine andere Richtung schubsen soll, in der sie ihrer Gier nach Lernen befriedigen kann. Es gab unzählige Gespräche im Kindergarten und auch mit dem Kinderarzt, einem Psychologen und der Grundschule. Man will ja schließlich alles richtig machen.

Mich bestärkte ganz besonders eine Erzieherin im Kindergarten, dem Fräulein da zu vertrauen und sie einfach selbstständig lernen zu lassen. Als sie eines Tages sagte, sie würde gerne schreiben, kaufte ich ihr ein Schreibheft mit Lineatur 1 und druckte ihr eine Anlauttabelle aus. Ich erklärte kurz, wie die funktioniert und ließ sie damit alleine. Nach einiger Zeit stand das Kind freudestrahlend vor mir. Sie hatte eine Geschichte geschrieben! Eine ganze Seite. Am liebsten wäre ich vor Stolz in dem Moment geplatzt!

Ich kann jedem nur empfehlen, auf sein Bauchgefühl zu hören, seinem Kind niemals Antworten oder realistische Möglichkeiten zu verwehren, denn ihr werdet staunen, was sie alles verstehen. Ein “Nein, das lernst du doch dann in der Schule” bremst aus, demotiviert und raubt den Spaß. Lasst sie machen, wenn sie wollen, Freude am Lernen ist so wichtig.